Logbucheintrag #7: Goldrausch im Herbstlaub
- Thalia
- 15. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Datum: Herbst in Sicht, Segel im Wind, Blätter tanzen wie kleine Fische im Strom
Position: Wald und Felder bei leichtem Nebel, Boden feucht und moosweich
Wetter: Hundewetter deluxe,16 Grad, frische Brise, Nase voll Glück
Der Herbst ist eingelaufen – und ich sag’s euch: Für mich ist das die schönste Jahreszeit auf dem ganzen Meer. Nicht zu kalt, nicht zu warm, alles riecht köstlich nach Erde, Holz und Abenteuer. Und dann diese fliegenden Blätter! Jackpot!

Als junger Hund fand ich jedes einzelne Blatt, das vom Baum segelte, sensationell. Ich stürzte mich hinein, vergass die Welt und war im siebten Hunde-Herbst-Himmel. Heute bin ich etwas gesetzter. Ich schnuppere lieber würdevoll im Laub herum, als würde ich alte Briefe lesen, die das Meer angespült hat.
Aber Achtung! Laubhaufen sind kein Spielplatz, sondern oft sichere Häfen für Igel, Mäuse und andere kleine Passagiere des Waldes. Da sollte man keine Anker werfen und auch nicht einfach reinspringen. Ich würde ja auch nicht wollen, dass jemand in meine Kajüte platzt und mein Kuschelkissen entführt.
Kastanien, Köstlichkeiten und kleine Katastrophen
Ach ja, die Kastanien. Diese glänzenden, goldbraunen Dinger sind wie die Schätze der Herbstsee. So rund, so perfekt – ich könnte den ganzen Tag mit ihnen rollen und spielen.
Aber Viola hat da leider andere Ansichten. Offenbar sind Kastanien giftig für uns Hunde, und wenn man sie versehentlich verschluckt, kann das ziemlich gefährlich werden.
Also hat sie mich unter Beobachtung. Ich sag’s euch: Eine Kapitänin unter Aufsicht, das kratzt an der Ehre!
Landgang mit Jungmatrosin Luna
Vor kurzem war ich wieder mit meiner jungen Freundin Luna unterwegs. Eine waschechte Jungmatrosin! Frisch an Bord, voller Energie und Abenteuerlust.
Während ich meine Routen ruhig und überlegt abstecke, flitzt Luna von links nach rechts, schnuppert hier, hüpft da, und ich schwöre, sie kann drei Dinge gleichzeitig spannend finden. Ein Blatt, ein Stock und ihr eigener Schatten – alles gleichermassen aufregend.
Ihre Menschen haben ganz schön zu tun, den Kurs zu halten. Und ich? Ich diene als Vorbild, versteht sich! Zeige, wie man mit Würde an einem Busch vorbeigeht, ohne ihn gleich zu inspizieren wie ein Hafenmeister beim Zoll.
Anfangs war Luna kaum zu bremsen. Sie hatte ständig den Wind in den Ohren und Chaos in der Rute. Doch mit der richtigen Unterstützung, dem passenden Tempo und einer Portion Humor, findet sie nach und nach ihren Rhythmus. Ich weiss, wie viel Arbeit das ist – sowohl für junge Hunde als auch für ihre Menschen.
Wenn Menschen das Ruder übernehmen Ich kann dir sagen, lieber Matrose: So ein gemeinsamer Landgang mit einer Jungmatrosin ist eine herrliche Herausforderung. Da wird trainiert, gelacht, geübt und manchmal auch tief durchgeatmet.
Unsere Menschen übernehmen dabei das Steuer, achten auf unsere Körpersprache und bleiben ruhig, auch wenn’s mal Wellen gibt. Denn auch wenn Humor wichtig ist, so hat Leichtsinn hat hier keinen Platz. Er kann schnell Stürme entfachen, die niemand wollte.
Doch wer gelernt hat, das Wetter zu lesen, die Segel richtig zu setzen und den Kurs ruhig zu halten, der erlebt etwas Wunderschönes: Ein Miteinander, in dem jeder Hund, ob altgedienter Kapitän oder quirliger Jungmatrose, mit all seinen Ecken, Kanten und Eigenheiten gesehen, verstanden und geliebt wird. Denn nicht nur Gehorsam hält ein Schiff auf Kurs, sondern vorallem das Vertrauen zwischen Kapitän und Crew.
Und das, mein lieber Matrose, ist das wahre Gold des Herbstes.
Deine Kapitänin Thalia 🐾⚓
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